Das Hauptgericht bildet eine komplette Mahlzeit und wurde früher, wie gesagt, ohne Vorspeise und aber auch ohne Nachtisch serviert. Sie war mehr oder weniger deftig und bestand aus Gemüse und je nach Möglichkeit auch aus Fleisch. Auch heute noch ist diese Mahlzeit herzhaft und in ihrem Ursprung durch die Lebensweise der Bauern und Bergbewohner beeinflusst.
Die Desserts, die für den Grossteil der Bevölkerung eine Ausnahme darstellten, sind die oft ziemlich reichhaltig sind und stehen fast immer mit einem religiösen oder historischen Gedenken in Zusammenhang. Ihre Vielfalt erklärt sich dadurch, dass jeder Kanton und sogar jede Gemeinde ihre eigenen Rezepte für solches Gebäck hat: Rüblitorte, Karottenkuchen aus dem Aargau, Appenzeller Biberli, ein mit Marzipan gefüllter Lebkuchen, Berner Meitschibei, ein Croissant mit Haselnussfüllung oder der Vully-Kuchen, eine Spezialität des Schweizer Mittellandes mit Zucker und Sahne.
Eine Diätausnahme: das Birchermüsli
Das Birchermüsli ist weltweit bekannt und entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Dr. Bircher–Benner (1867 – 1939), Schweizer Arzt und Ernährungswissenschaftler, hat sein Leben der Allgemeinmedizin und den Beziehungen zwischen Ernährung, Körper und Gesellschaft gewidmet. Er schöpfte seine Inspiration aus der Bergbevölkerung, die sich von Getreidebrei ernährte. Das authentische Birchermüsli - Müsli bedeutet „kleiner Brei“ - ist eine Mischung auf Basis von Haferflocken, ganzen geraspelten Äpfeln, verschiedenen Nüssen (Haselnüsse, Mandeln, Walnüsse), Zitronensaft und etwas Kondensmilch.