Vierzig Jahre lang begann ich jeden Tag mit einem grossen Glas Fruchtmilch und zwei Butterkeksen, gefolgt von einem Frühstück aus Käsebrot und Milchkaffee. Als Vegetarierin war ich auch darauf bedacht, verschiedene Milchprodukte zu mir zu nehmen. Butter, Käse, Sahne und Joghurt fielen bei mir irgendwie nicht unter tierische Produkte, bis ich eines Tages bei einer Vortragsreihe an der Universität von einer führenden Aktivistin eine Einführung in den Veganismus erhielt.
In ihrem einstündigen Vortrag zeigte sie die grausame Realität, die sich hinter den glücklichen Kühen auf den adretten Verpackungen der Milchprodukte verbarg. Die Bilder von leidenden Tieren hallten mir im Gedächtnis wie die Brandung des Ozeans. Von da an fiel es mir schwer, guten Gewissens ein Stück Cheesecake oder ein Eis zu geniessen.
Also begann ich mühsam, auf tierische Produkte zu verzichten. Meine Suche führte mich schliesslich in «die Welt des Veganismus». Beim Veganismus geht es darum, keine tierischen Produkte zu verwenden, vor allem nicht bei der Ernährung – die Aktivistin hatte sogar behauptet, der Veganismus sei nichts Geringeres als ein grundsätzliches Engagement des Einzelnen für Gewaltlosigkeit.