Lange Zeit war das Konzept der kontrollierten Herkunftsbezeichnung (Appellation d’Origine Contrôlée, AOC) auf die Mittelmeerländer beschränkt. Erst durch die Herkunftsbezeichnungen für Weine wurde dieses Siegel auch in den anderen europäischen Ländern und dann in Nordamerika zum Synonym von garantierter Qualität. Gewisse Produkte, die weltweiten Ruf geniessen und das AOC-Siegel tragen – wie der Parmigiano Reggiano, der Parma-Schinken, der Roquefort oder der Gorgonzola – haben die Bekanntheit dieses Labels auf globaler Ebene gefördert. Dies geschah auch mit Produkten, die nichts mit Wein zu tun haben.
Die wachsende Anzahl von Herkunftsbezeichnungen auf dem Markt entspricht den Ansprüchen der Konsumenten, die sich immer mehr für die Zusammensetzung der Lebensmittel und deren Ursprung interessieren. Andererseits resultiert dieser Trend aus dem Wunsch nach grösserer Vielfalt und Authentizität: Damit brechen die Konsumenten auch eine Lanze für lokale Produkte. Ging es anfangs vor allem darum, die Namen von renommierten Weinen und gewissen andern Produkten vor Missbrauch zu schützen, so sind die Herkunftsbezeichnungen nach und nach zu einem Instrument geworden, das generell für die Qualität von Produkten und für die ländliche Entwicklung steht.
Das wichtigste Argument für die Anerkennung von Herkunftsbezeichnungen ist die Förderung eines vielfältigen Angebots. Will man lokale Produkte schützen, dann muss man den Erhalt einiger wichtiger Charakteristika garantieren können. Dies läuft dem Prozess der Vereinheitlichung von Ressourcen, Produkten und Geschmäckern zuwider. Ganz scharfe Früchte (die Klementinen aus Korsika), Käse mit bestialischem Geruch (Münster, Pecorino, Roquefort) oder fette Produkte (Speck aus Colonnata) sind interessante Alternativen zu industriellen Produkten, die sich durch entschärfte Geschmäcker und Rücksichtnahme auf Gesundheitsgebote auszeichnen.
Weil sich die Qualität des berühmten Gruyère (Greyerzer Käse) verschlechtert hatte, schlossen sich 1992 die Milchproduzenten, Käsemacher und Affineure zusammen und erarbeitetn die „Charta des Gruyère“. Sie initiierten damit eine Bewegung, die 2001 zum Schutz der Herkunftsbezeichnung führen sollte. Die Durchsetzung strenger Auflagen sowie die ständige Abstimmung zwischen den wesentlichen Akteuren in dieser Produktionskette trugen Früchte: Die Verkäufe stiegen innerhalb eines Jahrzehnts um fast 50 Prozent.
Durch den Schutz des Namens «Gruyère» konnten die Käse- und Milchproduzenten im Gruyère nicht nur ihrem Wissen die entsprechende Wertschätzung verschaffen, sondern zwischen 2001 und 2011 ihre Produktion auch verdoppeln
Durch den Schutz des Namens «Gruyère» konnten die Käse- und Milchproduzenten im Gruyère nicht nur ihrem Wissen die entsprechende Wertschätzung verschaffen, sondern zwischen 2001 und 2011 ihre Produktion auch verdoppeln
Durch den Schutz des Namens «Gruyère» konnten die Käse- und Milchproduzenten im Gruyère nicht nur ihrem Wissen die entsprechende Wertschätzung verschaffen, sondern zwischen 2001 und 2011 ihre Produktion auch verdoppeln
Durch den Schutz des Namens «Gruyère» konnten die Käse- und Milchproduzenten im Gruyère nicht nur ihrem Wissen die entsprechende Wertschätzung verschaffen, sondern zwischen 2001 und 2011 ihre Produktion auch verdoppeln