The Garden of Life and Death #1, #2 und #3
Eine immersive Multimedia-Videoinstallation von Theo Eshetu.
Die Ausstellung zeigt als Weltpremiere The Garden of Life and Death #1, #2 and #3 (2025), eine imposante Videoarbeit von Theo Eshetu, die speziell für das Alimentarium in Auftrag gegeben wurde. Der britische Künstler äthiopischer Herkunft Eshetu ist international bekannt für seine immersiven Installationen wie Atlas Fractured, die auf der Documenta 14 gezeigt wurde, und für seine Werke, die in renommierten Institutionen wie dem MoMA, dem MET in New York und dem Museo delle Civiltà in Rom ausgestellt wurden. Sein neues Werk untersucht die Spannungsfelder zwischen Nahrungsüberfluss und prekären Verhältnissen, indem es symbolische Bilder und sinnliche Erzählungen miteinander verbindet.
"Die Zusammenarbeit mit Theo Eshetu war ein grosses Vergnügen. Sein poetisches und engagiertes Werk ist eine grosse Bereicherung für unsere Ausstellung. Wir sind stolz darauf, diese bedeutende Kreation für das Alimentarium in Auftrag gegeben zu haben." - Boris Wastiau
„The Garden“ ist ein Zyklus von drei Video-Installationen, die an verschiedenen Orten des Alimentariums eingerichtet sind und auf jeder Etage des Museums einen „elektronischen Garten“ schaffen.
Die Werke funktionieren als eigenständige Videoarbeiten, die miteinander im Dialog stehen. Sie folgen einem imaginären Weg vom Leben zum Tod, vom Figurativen zum Abstrakten, wobei Blumen und Pflanzen als zentrale Metapher für das Leben dienen.
Auch wenn Blumen nicht direkt mit der Lebensmittelproduktion oder mit Ernährungskreisläufen verbunden sind, drücken sie die Schönheit der Natur und die lebensspendende Kraft der Pflanzenwelt aus. Vereinzelte Bilder von Tieren, Früchten und Gemüse durchbrechen den allgemeinen Bildfluss.
Die ständige Wiederholung der Bilder und ihre wiederkehrende Präsenz in allen drei Werken – sowohl innerhalb einzelner Sequenzen als auch über die verschiedenen Bildschirme hinweg – betonen den zyklischen Charakter von Leben und Überleben.
Dies bildet die übergeordnete künstlerische Grundlage von „The Garden“.
Ein zentrales Element ist die Idee der Spiegelung: nicht nur als Mittel zur Vervielfältigung und Fragmentierung der Bilder in kaleidoskopartige Formen, sondern auch als eine „magische“ Mechanik, welche die Darstellung in eine mandalaartige, allumfassende Naturvision überführt.
Dieser Aspekt wird durch die Klanglandschaft verstärkt: eine nicht-musikalische Atmosphäre, die Vorstellungen von Geburt und Tod vermittelt und das Leben in den Mittelpunkt stellt. Unabhängig von ihrer autonomen Qualität dient die Tonspur dazu, die Bilder zu tragen und Bedeutung zu vermitteln.
Die Besucher·innen werden eingeladen, die Natur als Natur selbst zu erleben. Die Bilder werden durch visuelle Effekte transformiert, um an die Quelle von Leben und Kunst heranzureichen.
Wie ein echter Garten werden die Werke als ein Raum der Ruhe und Gelassenheit erfahren.
"The metaphor of the garden here wishes to move away from the garden of religious idealism, of an imagined Paradise, lost to human sensibility or erased by urban advancements. Here, ‘The Garden’ is a terrain of earthly delights, a celebration of natural forces, and a real space that can provide inspiration and nourishment. A living space that becomes a springboard for an entry into an imaginary world of fantasy highlighted by a range of digital and analogue effects as a source for artistic creation. There has been a long tradition of gardens as poetic landscapes that inspired romantic painters. With this project, the idea is to expand on the impressionist character of Monet’s landscape paintings through the aesthetic language of video art. The garden is explored through ‘electronic art’ to suggest that nature is controlled by technology but also that nature can fuel our contemporary imagination. The aim is to represent the underlying energy behind plant life. To take nature out of its status as the background of our urban growth and reaffirm its position as its force as the vital and intoxicating essence of life. The work taps into the ongoing debate around the Anthropocene, which has given centrality to man’s intervention on nature. But even though agricultural processes have transformed landscapes to support human needs, the life-giving (and taking) forces still lie within plants’ power to sustain human existence. We depend on plant life to sustain our being. Plants have existed before us and despite the damaging effects of Man’s interventions on the landscape, they will still no doubt outlive us. The Garden project can be seen as a sign of respect and admiration for nature. This is a hypothesis or maybe a wish, but the work aims to celebrate the life-giving properties of plants without any direct reference to ecology. The work is not necessarily an appeal to environmental consciousness but aims to imitate nature by expressing its invisible inner force." - Theo Eshetu