Schulkinder nach dem Genuss der angereicherten Schulmahlzeiten, die durch Schulspeisungsprogramme mit Unterstützung von GAIN in Bangladesh bereitgestellt wurden.
Im Laufe der Jahre haben wir immer besser verstanden, wie wir dieses komplexe Problem angehen müssen, und uns in unserer Mission auf innovative Lösungen mit weit reichenden Auswirkungen konzentriert. Eine davon ist die Anreicherung von Nahrungsmitteln.
Was ist die Anreicherung von Nahrungsmitteln?
Die Anreicherung von Nahrungsmitteln – die Zugabe kleiner, sicherer Mengen von Mikronährstoffen zu Grundnahrungsmitteln und Würzen – ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte im Bereich der Ernährung und kommt Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zugute. Sie ist einfach in der Umsetzung und gehört zu den kostengünstigsten Entwicklungsvorhaben.
In Nordamerika und Europa wird die Anreicherung von Grundnahrungsmitteln und Würzen seit den 1920er-Jahren praktiziert und war u. a. entscheidend für die Ausrottung von Pellagra, Struma, Beriberi und Skorbut. Die Weltbank und der Kopenhagener Konsens betrachten die Anreicherung von Nahrungsstoffen als eine der wichtigsten Entwicklungsinvestitionen, weil dabei die Gesundheit der Menschen verbessert und somit zugleich Produktivität und wirtschaftlicher Fortschritt gefördert werden.
Salzfarmen auf den Philippinen. © GAIN, alliance mondiale pour l’amélioration de la nutrition
Beispiel: Salzjodierung
Nehmen wir als Beispiel die Salzjodierung. Jodmangel ist weltweit eine der Hauptursachen für vermeidbare geistige Behinderungen und kann einen um 10 bis 15 Punkte verminderten IQ zur Folge haben.
Die Lösung ist ziemlich einfach und billig: Salz wird mit Jod versetzt. Dank der Universellen Salzjodierung (Universal Salt Iodisation – USI), die überall in der Welt erfolgt, ist die Zahl der Länder mit Jodmangel von 54 im Jahr 2003 auf 32 im Jahr 2011 zurückgegangen
Die dadurch erzielten Produktivitätsgewinne sind enorm. Und all das wurde mit relativ geringen Investitionen erreicht. Die Kosten für die Salzjodierung werden auf zwischen 0,5 und 0,10 US-Dollar pro Person und Jahr geschätzt. Für jeden ausgegebenen Dollar schätzt man den sich ergebenden Nutzen – erhöhte Produktivität und reduzierte Gesundheitsausgaben – auf mehr als 26 US-Dollar.
Bei der Speisesalzjodierung gilt übrigens die Schweiz als Vorbild, wo bereits seit 1922 dem Salz Jod zugesetzt wird. Damit war die Schweiz das erste europäische Land, in dem eine solche öffentliche Gesundheitsmassnahme eingeführt wurde.
© GAIN, alliance mondiale pour l’amélioration de la nutrition
© GAIN, alliance mondiale pour l’amélioration de la nutrition
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© GAIN, alliance mondiale pour l’amélioration de la nutrition
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Der Ansatz von GAIN
Besonders die Entwicklung umfassender Programme zur Nahrungsmittelanreicherung durch GAIN hat gezeigt, dass Partnerschaften mit vielen Interessenvertretern – das heisst die Zusammenarbeit von Regierung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – der Schlüssel zum Erfolg sind.
GAIN unterstützt die Schaffung solcher Bündnisse vor allem, indem es Regierungen, den privaten Sektor (darunter auch Nahrungsmittelfirmen und Mühlenbetriebe), die Zivilgesellschaft, internationale Akteure und die akademische Welt zusammenbringt. Durch diese als National Fortification Alliances (Nationale Anreicherungsallianzen) bekannten Gruppen wird die Kommunikation und Zusammenarbeit verbessert und ein günstiges Umfeld für die Unterstützung und die Beratung in diesem Prozess geschaffen. GAIN fungiert auch als technischer Berater für die Nahrungsmittelbranche sowie als Partner für die Regierungen, die eine verbesserte Qualität und Überwachung von angereicherten Nahrungsmitteln anstreben.