1. Am Ende des Essens fällt Ihr Tischnachbar über die Käseplatte her und schneidet sich ein Stück überreifen Camembert ab. Wie reagieren Sie?
a) Sie bitten ihn auch um ein Stück. Allein beim Duft läuft Ihnen das Wasser im Mund zusammen.
b) Sie setzen sich um unter dem Vorwand, dass Sie von der Zugluft kalte Füsse bekommen. Dieser Stallgeruch verdirbt Ihnen die Lust aufs Dessert.
c) Sie schauen nicht hin und schneiden sich unbeeindruckt ein Stück Gruyère ab. Käse an sich ist ok, aber ein Camembert, der einen fast umhaut… man kann alles übertreiben.
d) Ihnen wird ganz übel und Sie verbringen den Rest des Abends mit der Toilettenschüssel.
2. Ihre Tochter ist eine eingeschworene Umweltaktivistin, verzichtet jedoch nicht ganz auf tierisches Eiweiss. Ihre Tochter lädt Sie zu einem Aperitif auf Basis von Insekten ein:
a) Sie nehmen die Einladung widerwillig an, haben sich jedoch mit Sophrologie-Sitzungen vorbereitet in der Hoffnung, so Ihre Abneigung zu überwinden.
b) Sie stehen den ganzen Abend in der Nähe der Cookies aus Grillenmehl. Insekten sind an sich ok, aber nur, wenn sie im Endprodukt nicht mehr sichtbar sind.
c) Sie knabbern genussvoll an den gebratenen Würmern und Heuschrecken. Mmmh... stimmt, sie schmecken ein bisschen nach Nuss...
d) Sie enterben Ihre Tochter und wenden sich der Salami zu. Warum nicht gleich Fliegen schlucken oder an Tausendfüsslern lutschen, wo wir schon dabei sind?!? Igitt!
3. Sie laden Ihre Arbeitskollegen zu einem Halloween-Buffet ein. Als Clou des Menüs denken Sie an...
a) Rinderzunge. Es ist, als würde einem der Teller die Zunge rausstrecken – köstlich.
b) Lammhirn. Lacher und Witze à la Hannibal Lecter garantiert!
c) Ikizukuri, ein filetierter Fisch als Sashimi serviert... und noch zuckt. The Walking Dead für Fischesser – ein toller Fang!
d) Schokoladekuchen in Totenkopfform. Ein Schuss ins Schwarze.
4. Sie sind in einem Restaurant irgendwo in Asien. Wegen ihrer Übersetzungsapp haben Sie Balut, ein angebrütetes statt ein Dreiminuten-Ei bestellt.
a) Sie rufen einen Anwalt an und beschliessen, den App-Entwickler zu verklagen. Der in der Schale gekochte beschert Ihnen lange Zeit Alpträume.
b) Sie fühlen sich wie der Magellan oder Mike Horn der kulinarischen Expedition: Neues probieren? Gefahr? Mutbeweis? Toll, dann nichts wie zu Tisch!
c) Sie werden blass, dann grün, dann blau und schliesslich rot und gerade bevor die Regenbogenmacher Sie wegen Urheberrechtsverletzung verklagen, probieren Sie doch ein wenig vom Eiweiss, obwohl alles in Ihnen rebelliert.
d) Etwas neugierig, aber mit mulmigem Gefühl nehmen Sie ein Stück vom Küken, um die befremdende Zubereitung zu versuchen. Sie reden sich ein, dass es eine Auster mit ganz weichen Knochen sei, geben jedoch nach ein paar Bissen auf.
5. In rasendem Verlangen nach Joghurt nehmen Sie sich eines aus dem Kühlschrank. Doch blöd: Das Verfallsdatum auf dem Deckel ist seit gut neun Tagen abgelaufen.
a) Sie verputzen den Joghurt mit Heisshunger. Gar nicht mal so schlecht für Industrieerdbeeren! Das Datum ist doch wurscht...
b) Sie sind misstrauisch und schauen nach, ob der Deckel sich wölbt. Dann riechen Sie am Inhalt, bevor Sie die Oberfläche mit den Augen auf Schimmelpilze absuchen. Sie essen anschliessend die Hälfte des Bechers mit der Löffelspitze und nach leichter Übelkeit belassen Sie es dabei.
c) Sie denken sich, dass die Sache nach neun Tage reichlich Zeit hatte, sich in eine bakteriologische Waffe zu entwickeln. Also: sofortige Entsorgung. Vorsicht ist besser als Nachsicht!
d) Sie ärgern sich über sich selbst und schwören, den Kühlschrankinhalt in Zukunft besser im Auge zu haben. Trotzdem geniessen Sie den Joghurt, allerdings mit gemischten Gefühlen und bereit, einen zu sauren Geschmack sofort zu erschmecken.
6. Ihre Cousine, ein Fan der Null-Abfall-Küche, lädt Sie zu einem ungewöhnlichen Menü ein: Zucchinischalen-Muffins, Nudeln mit Pesto aus Karotten- und Radieschengrün und Smoothie aus alten Früchten.
a) Warum die Zutaten nicht gleich aus dem Abfalleimer holen? Nein, echt! Sie lehnen die Einladung unter dem Vorwand ab, dass Sie zum Schwimm- oder Yogakurs müssen.
b) Verunsichert haken Sie bei Ihrer Cousine nach: Sind denn die Zucchini, Karotten und Radieschen wirklich bio? Und das Obst: alt... aber wie alt? Überreif oder vergammelt? Da die Antworten beruhigend ausfallen, essen Sie von Ihrem Teller ‒ aber mit grosser Vorsicht und mässigem Appetit.
c) Sie beissen mutig in die Muffins, die keine ungewöhnliche Konsistenz haben. Dann geben Sie Pesto auf die Nudeln, wobei sie mit Nostalgie an Omas Bolognese denken, und trinken danach den Smoothie, während Sie über die Kunst des Recyclings reflektieren.
d) Sie loben die Initiative und greifen herzhaft zu. Alles in allem ist das recht raffiniert und... lecker! Am Ende drängen Sie Ihre Cousine, Ihnen die Rezepte zu geben.
7. In einem Restaurant im Ausland:
a) Sie geraten in Panik, wenn die Karte nicht zumindest in Englisch vorliegt.
b) Sie bitten den Kellner, Ihnen ein typisches lokales Gericht zu empfehlen.
c) Sie entscheiden sich für eine gute alte Pizza, einen Burger oder ein anderes internationales Gericht.
d) Sie wählen ein Gericht, das sich lecker anhört, ohne zu wissen, was es ist.
8. Ihre schlimmste kulinarische Kindheitserinnerung:
a) Wenn Ihnen Ihr Vater einen Teller mit Kutteln vorsetzte, sein Lieblingsgericht, empfanden Sie einen Hass auf Innereien und waren überzeugt, dass Sie adoptiert wurden.
b) Es sind so viele, dass Sie nicht mehr alle behalten haben: Tomaten als Salat, Sosse oder gefüllt, Rosenkohl, Schinken mit dicken Fettstreifen, Haferschleim, Brokkoli, Nieren, Fleisch-Eintopf, Fische mit Gräten usw.
c) Das zu hart gebratene Pferdesteak von Tante Gertrud, das sich gut als Verkleidung für Armeepanzer geeignet hätte. Und überhaupt, Pferde essen, also wirklich...
d) Egal, wie intensiv Sie nachdenken, Ihnen fällt wirklich kein Essenstrauma ein.
9. Ihr Flugzeug stürzt in den Alpen ab. Die Passagiere überlebten, aber die Rettung kommt nicht. Wochen vergehen, und der Hunger wird unerträglich. Einer Ihrer Leidensgenossen stirbt. Was machen Sie mit der Leiche?
a) Sie vergraben sie mit blossen Händen im Schnee, und singen dazu Psalmen.
b) Sie essen sie, natürlich.
c) Zusammen mit den anderen Überlebenden beschliessen Sie... noch einige Tage zu warten, bevor kannibalistische Akte in Betracht kommen. Also bis kurz vor dem Hungertod.
d) Nach einer heftigen Debatte sind sich alle einig, jetzt eine Wade und einen Oberschenkel zu verzehren. Und dabei bleibt es, zumindest vorerst.
10. Ihre Schwiegereltern sind Sarden. Sie versprechen Ihnen, bei Ihrem nächsten Besuch auf der Insel, Casu Marzu zu servieren. Was das ist? Nach einer kurzen Suche im Internet...
a) ...kontaktieren Sie sofort einen Scheidungsanwalt. So lange Sie leben, essen Sie niemals diesen fauligen Käse voller Maden.
b) ...sind Sie entsetzt und sagen Ihren Schwiegereltern, dass Ihr nächster Trip nach Sardinien kaum vor 2032 stattfinden wird. Die Flugtickets sind ja horrend teuer, die Kinder sind für eine solche Reise noch zu klein und überhaupt...
c) ...nehmen Sie es als persönliche Herausforderung. Glauben die echt, dass Sie vor diesem ekelhaften Initiationsritus kneifen? Die sollen sehen, aus welchem Holz Sie geschnitzt sind!
d) ...fragen Sie ihre Frau, die ihnen verschmitzt lächelnd beteuert, dass die Sache rasch vobei ist. Beim Einschlafen sagen Sie sich, dass eine Menge Brot und Wein helfen, ein oder zwei Bissen der schrecklichen Käsespezialität hinunterzuwürgen…
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