Essen – Die Essenz des Lebens
Eine spielerische und interaktive Reise in die Welt des Essens und der Ernährung.

Dienstag bis Sonntag
von 10:00 bis 17:00 Uhr
Kinder von 6 bis 15 Jahren 4.– CHF
Kinder unter 6 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen
(Senioren, Studierende, Arbeitslose, etc.)
Quai Perdonnet 25
1800 Vevey
Das Herzstück des neuen Museums ist die frisch eingerichtete Dauerausstellung, die den Besucher ins Zentrum des Interesses rückt: den Körper mit all seinen Funktionen, dessen gesellschaftliche und geografische Verortung.

Der erste Raum entführt den Besucher in eine idyllische Naturlandschaft. Umgeben von interaktiven Projektionen betrachtet er im Zeitraffer das Wachstum von Nahrungsmittel vom Ursprung oder Keim bis zum fertigen Produkt - z.B. die Entwicklung von Mais oder Hopfen, die Aufzucht von Schweinen oder Stören oder die Herkunft sprudelnden Quellwassers.
Hat der Besucher die unendliche Vielfalt unserer Nahrungsmittel erkundet, geht er weiter zur Produktion, eine Abteilung, die ein Licht auf die weltweit existierenden Nahrungsketten wirft. Die zum Pflücken und Jagen oder Aufzucht und Anbau dienenden Objekte werden in Vitrinen, aber auch mithilfe von Medienstationen mit 3D-Ansichten in ihren Kontext eingebettet.
Um sich die Transportwege der Nahrungsmittel nach ihrer Produktion vor Augen zu führen, kann sich der Besucher auf einer interaktiven Bildschirmwand verschiedene Transportrouten aufzeigen lassen - eine unterhaltsame Methode, um Fragen der Logistik und Distribution kennenzulernen.
Produktion und Transport sind Vorgänge, die Appetit machen. Doch bevor es zu Tisch geht, müssen die Nahrungsmittel noch verarbeitet werden. Um die Verarbeitung, die Konservierung sowie die handwerkliche und industrielle Zubereitung von Nahrungsmitteln zu verstehen, stehen dem Besucher wiederum Objekte in Vitrinen, interaktive Medienstationen und gefilmte Interviews zur Verfügung. Er kann sogar mithilfe eines grossen Spieltischs mit Touchscreen einen Blick in die Küche werfen und sich mit interaktiven Spielen über Rezepte und Kochtechniken informieren.

In einem mit Fotografien und persönlichen Zeugnissen geschmückten intimen Raum lernt der Besucher, bis zu welchem Grad Erziehung und familiäres Umfeld die Beziehung zum Essen prägen. An einer Mitteilungswand kann er sich neuen gesellschaftlichen Phänomenen wie Hashtags oder Foodporn stellen. Von New York bis Seoul: #pizza, #burger oder auch #bulgogi erinnern an unsere Vorlieben und unsere kosmopolitischen Essens-Erlebnisse. Aber die Tatsache, dass Teile der Welt zum Essen schweigen, belegt eine weitere Realität und zeigt die Grenzen des Ernährungswohlstands auf...
An einer Medienstation können Interessierte an der Madeleine von Marcel Proust, einer Art kollektiven Gedächtnisses des Essens von und für Besucher mitwirken, das aus Kindheitserinnerungen, Tipps und Gastroselfies besteht Jedermann ist frei, sein Lieblingsrezept zu hinterlassen, das vielleicht von den Köchen des Alimentarium nachgekocht wird!
Im weiteren Verlauf des Rundgangs wird den Besuchern bewusst, wie sehr ihre Vorlieben und Gewohnheiten von über die familiäre Herkunft hinausgehenden sozialen und kulturellen Faktoren abhängen, d.h. den Schnittpunkt vielfältiger Einflüsse darstellen. Jede Gesellschaft, jede Kultur legt fest, welche Nahrungsmittel gewünscht oder verboten sind, und welche Speisen Initiationscharakter haben. Neben kulturellen oder religiösen Tabus nimmt unsere Zeit „begierig“ neue Ernährungsregeln mit weniger Salz, weniger Zucker etc. auf. Vor einer Serie grossformatiger Fotografien kann der Besucher der Frage nachgehen, wie die verschiedenen Essgewohnheiten hier und anderswo, aber auch Gestern und Heute aussehen. Welche Konsequenzen hat die Ernährung auf Gesundheit, Umwelt, das Leben anderer Menschen? Warum essen wir z.B. „ohne Hunger“?
Den Tisch zu decken ist etwas Besonderes - in allen Ländern und zu allen Zeiten. Ein interaktiver, mehrere Spiele zum Thema Tischsitten verschiedener Kulturen enthaltender Tisch stellt unterhaltsam einige der sich darin manifestierenden Werte und Überzeugungen dar. Zum Abschluss steht der Besucher vor einer lebendigen, bunten Bildwand, vor der Objekte der Museumssammlung zu sehen sind. Hier entfaltet sich noch einmal der Reichtum der Essensriten, Essensfeste und Essensorte in aller Welt.

Im ersten Raum betritt der Besucher die Welt des Gehirns mit riesigen Neuronen-Modellen und erfährt, wie unsere fünf Sinne funktionieren. Bei diesem unterhaltsamen Rundgang entdeckt er, dass er seine kleinen grauen Zellen in jedem Alter trainieren kann. Einige praktische und schmackhafte Erlebnisse zeigen ihm, dass uns unsere Sinne manchmal täuschen, und dass Erziehung sowie geografische, familiäre und soziale Gegebenheiten eine wichtige Rolle bei unserer Essensauswahl und Essensvorlieben spielen.
Wer hat nicht schon geträumt, durch den Verdauungstrakt zu reisen, um die Geheimnisse seiner Funktionsweise zu lüften? Für einige Minuten schlüpft der Besucher unter die Schale eines Apfels. Zerkleinert, durchgeknetet und von Enzymen zerlegt, lernt er die entscheidende Rolle der Nahrungsmittel beim Bau, bei der Funktion und beim Schutz des Körpers kennen. Er versteht, warum die Entscheidung für eine richtige Ernährung der beste Garant für die Gesundheit ist.
Zum Abschluss können sich die jüngeren Besucher einen Spass daraus machen, ihre während der Besichtigung erworbenen Kenntnisse zu vervollständigen. Als Verbindung zur digitalen Lernplattform und dem physischen Museum konzipiert, bietet der GameRoom Spiele mit erweiterter Realität (augmented reality), an denen mehrere Personen teilnehmen - ein Raum, der alle Sinne gefangen nimmt und das bei der Besichtigung erworbene Wissen vertieft. Das Spiel Digestix lädt dazu ein, die mechanischen und chemischen Abläufe in den Organen des Verdauungstrakts zu erkunden, während Nutrix es ihnen erlaubt, die Zusammensetzung der Nahrungsmittel zu enträtseln.

Das Museum bietet weltweit die neueste Vermittlungstechnik: interaktiv kann jeder Besucher sich seine Inhalte zusammenstellen und lernt im Sehen, Lesen, Spielen - Erwachsene wie Kinder, Laien wie Wissenschaftler gleichermassen. Vorzüglich das Restaurant und das Café, wo die Theorie sich praktisch verkosten lässt, von bekannten Köchen zubereitet. Hochinteressant das Angebot im Museums-Shop. Sehr angenehm, dass der Sponsor sich ganz zurücknimmt. Alle Texte auf Englisch, Deutsch, Französisch.